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klimawandel: woher kommt das CO2?

Wissen

Während du diesen Text auf deinem Smartphone liest, dein Kühlschrank brummt und der Ofen das Essen erwärmt, laufen in Millionen anderer Haushalte die gleichen Geräte. All diese Dinge haben eines gemeinsam: Sie benötigen Energie, setzen Treibhausgase frei und tragen so zur globalen Klimaerwärmung bei.

Klimaaktivismus

Der Klimawandel ist menschengemacht.

Wir erzeugen Treibhausgase: Mit der Fahrt zur Arbeit, mit dem Flug in den Urlaub, mit unserer Ernährung und unserem Konsum. Mit der Heizung in unserem Zuhause und dem spontanen Einkauf eines neuen Outfits (siehe auch: Lexikon-Beitrag Fast Fashion).

Unser Leben ist darauf ausgerichtet, Energie zu verbrauchen. Bis heute wird diese Energie zu einem großen Teil aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas erzeugt, was Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) freisetzt.

Heute ist unstrittig, dass wir damit den Treibhauseffekt massiv verstärken und der Klimawandel menschengemacht ist. Der Weltklimarat veröffentlicht dazu regelmäßige aktuelle Berichte. Mehr dazu, wie das funktioniert, kannst du auch im Beitrag Klimawandel: Die Erde hat Fieber nachlesen.

Im Detail sind folgende vier Faktoren die Hauptursachen des Klimawandels:

1. Unsere Energiewirtschaft

Glühbirne
27% der CO2e-Emissionen entstehen durch die Stromerzeugung.

Die Bereitstellung von Heizenergie und Strom erfolgt noch immer zu einem großen Teil durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas – und setzt dadurch beachtliche Mengen an CO2 frei. 

Etwa 27 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland entstehen allein durch die Stromerzeugung, die auch 2022 zu einem großen Teil auf Braunkohle setzt. Trotz CO2-Zertifikaten.

Zwar steigt der Anteil der Erneuerbaren Energien an, wir sind jedoch noch lange nicht am Ziel. Wer den Wandel unterstützen und den eigenen CO2-Fußabdruck deutlich senken möchte, sollte daher zu hundertprozentigem Ökostrom wechseln.

2. Mobilität und Verkehr

Der zweite Faktor ist unsere Mobilität, die durch Erdöl angetrieben wird. Ganze 14% des weltweiten CO2-Ausstoßes sind auf den Verkehr zurückzuführen. In Deutschland nimmt der Anteil der Emissionen, die durch den Straßenverkehr ausgestoßen werden, jährlich sogar zu.

Kein Wunder: Jede dritte Neuzulassung auf den deutschen Straßen ist ein SUV, und der Ausbau von Alternativen wie Bus, Bahn und Fahrradwegen läuft vielerorts sehr schleppend. Etwa die Hälfte aller Autofahrten ist nicht länger als 5km – und damit oft eigentlich unnötig.

Der Flugverkehr hat bislang “nur” mit ca. 3-5% zum Klimawandel beigetragen – allerdings mit stark steigender Tendenz. Nur ein relativ kleiner Teil der globalen Bevölkerung ist überhaupt schon einmal geflogen oder kann es sich leisten, das sogar jährlich zu tun. Vom Corona-Einbruch abgesehen hat die Zahl der Passagiere aber jedes Jahr zugenommen und es wird erwartet, dass sich die Anzahl der Flugreisenden bis 2035 verdoppeln wird (im Vergleich zu 2016).

Das ist nicht nur wegen des ausgestoßenen Kohlendioxids klimaschädlich; auch andere Emissionen wie Stickoxid, Wasserdampf und Kondensstreifen tragen zur Erwärmung bei. Zudem hat Wasserdampf einen unterschiedlich starken Einfluss auf das Klima – abhängig davon, in welcher Atmosphärenschicht sich das Flugzeug gerade befindet. 

3. Rodung der Wälder

Eine veränderte Landnutzung, vor allem die Rodung von (Regen-)Wäldern ist der dritte Faktor, der zur Klimakrise beiträgt.

Durch das Abholzen der Wälder werden etwa 20% aller weltweiten Treibhausgase freigesetzt. 
Bäume filtern CO2 aus der Luft und binden es im Holz. So wirken sie  als natürliche Kohlendioxid-Speicher dem Klimawandel sogar entgegen. Gerade bei einer Brandrodung wird das gespeicherte CO2 jedoch direkt wieder freigesetzt.

Die Abholzung der Wälder erfolgt aus verschiedenen Gründen: Für die Landwirtschaft (siehe Punkt 4), zur Gewinnung darunter liegender Rohstoffe, im Zuge der Urbanisierung oder auch für die Produktion von Holzprodukten. Bei letzteren ist es daher wichtig, auf das FSC-Siegel zu achten (Was ist das FSC-Siegel?)

Wald
Wälder sind natürliche CO2-Speicher.

4. Industrialisierte Landwirtschaft

Der vierte Faktor ist unsere Ernährung. Je nach Studie stammen etwa 17 bis 32 der globalen Treibhausgase aus der industrialisierten Landwirtschaft – das ist mehr als durch den Auto- und Flugverkehr!

Mit Kohlendioxid, Methan und Lachgas tragen gleich drei hochwirksame Treibhausgase der Landwirtschaft zum Klimawandel bei:

Kohlendioxid wird freigesetzt, wenn natürliche CO2-Speicher wie Wälder in Ackerland umgewandelt werden. Ganz besonders gravierend ist die Umwandlung von Mooren in landwirtschaftliche Nutzfläche, da sie besonders viel Kohlendioxid freisetzen.  

Lachgas entsteht vor allem beim Einsatz von mineralischen Stickstoffdünger. Es gilt als rund 300-mal so klimaschädlich wie Kohlendioxid. Trotz Bemühungen der Bundesregierung hat die emittierte Menge in den letzten 30 Jahren nur unwesentlich abgenommen. Heute stammen 79 Prozent der Lachgasemissionen in Deutschland aus der Landwirtschaft. 
In der biologischen Landwirtschaft sind eben jene Stickstoffdünger übrigens nicht erlaubt – das ist einer der Gründe, weshalb Bio-Lebensmittel eine deutlich bessere Energiebilanz haben (mehr dazu: 5 Antworten zu Öko-Siegel)

Landwirtschaft - Ernte mit Traktor
Die industrialisierte Landwirtschaft

– Als drittes entsteht das Klimagas Methan, das eine 25-mal größere Klimawirkung als CO2 hat (aber „immerhin“ weniger lange in der Atmosphäre verbleibt).

Etwa 37 Prozent des weltweiten Methanausstoßes stammt direkt oder indirekt aus der Viehhaltung, in Deutschland ist die Landwirtschaft für über 60% des abgegebenen Methans verantwortlich.

Die Emissionen könnten u.a. durch veränderte Fütterung oder eine deutliche Reduzierung der Nutztierhaltung verringert werden.

Was können wir tun?

Im Wesentlichen haben wir zwei Handlungsoptionen: Reduzieren und Umstellen.

Wir können den Anteil der Erneuerbaren Energien erhöhen (siehe Ökostrom), mehr Bio, mehr regional und saisonal einkaufen und häufiger mit der Bahn fahren.
Gleichzeitig können wir unseren Stromverbrauch senken, weniger heizen (Pulli statt T-Shirt, bessere Dämmung) und auf Fleisch- und Milchprodukte (weitestgehend) verzichten. Auch wer sein Auto häufiger stehen lässt, trägt viel zu aktivem Klimaschutz bei.

Mehr zu diesem Thema findest du auch im Beitrag: Effiziente Nachhaltigkeit: Klimaschonend leben nach Pareto.

FAZIT

Die Hauptursachen des Klimawandels gehen auf unsere grundlegende Lebensweise zurück: Der alltägliche Energieverbrauch, unsere Mobilität und die Art, wie wir uns ernähren, haben massive Auswirkungen auf das Klima und die Welt von morgen.

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