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downcycling

Lexikon-Eintrag - Nanine Roth - Juni 23, 2022 - 2 min Lesezeit
Mülltrennung

In unserer Wegwerfgesellschaft wandern unbrauchbar gewordene Materialien in den meisten Fällen in den Müll. Um diesen Abfall zu entsorgen, muss zusätzliche Energie aufgebraucht werden. Es gibt aber auch Möglichkeiten der Wiederverwertung: Downcycling ist eine davon.

Was ist Downcycling?

Beim Downcycling werden Produkte wiederverwendet, verlieren jedoch an Qualität. Das Ergebnis der neuen Produkte ist zwar qualitativ schlechter als vor der Wiederverwertung, dennoch ist Downcycling wertvoll: Schließlich werden durch den Recyclingprozess Rohstoffe wiederverwendet. Das trägt zur Ressourcennutzung bei und schont die Umwelt.

Bei viele Produkten lohnt es sich auch nach nachhaltigen Lösungen zu suchen – bei Menstruationsprodukten gibt es beispielsweise Alternativen, die ganz ohne Müll auskommen (und gesünder sind).

Recycling, Upcycling, Downcycling – was sind die Unterschiede?

Recycling ist ein wertneutraler Begriff, der nur besagt, dass ein Produkt wiederverwendet wird. Ob dabei ein höher-, gleich- oder minderwertiges Produkt herauskommt, lässt sich aus dem Begriff nicht ableiten.

Der Prozess des Upcyclings gibt entsorgten Materialien eine neue Funktion. Dieses Abfallverfahren ist positiv besetzt. So werden aus alten Wanderschuhen beispielsweise Blumentöpfe; und wer sehr viele PET-Flaschen sammelt, kann sie mit Lehm verputzen und daraus sogar ganze Häuser bauen.

Downcycling hingegen geht mit einer Verminderung der Qualität einher und ist nicht optimal.

Die Königsdisziplin im Herstellungsprozess ist das Cradle-to-cradle-Prinzip. Hier gehen nach der Erstnutzung keine Ressourcen verloren und das Produkt kann weiterverwendet werden.

Wieso leidet beim Downcycling die Qualität?

Beim Downcycling können die Eigenschaften der Rohstoffe nicht erhalten werden. Oftmals geschieht das bei Plastikmüll, Papier, Glas oder Stahl.

Bei recyceltem Papier beispielsweise sind die Zellulose-Fasern durch den Recycling-Prozess verkürzt; die Qualität ist weniger gut als die von neuem Papier. Das geschieht bei jeder Wiederverwertung aufs Neue, der Prozess kann somit nicht beliebig oft wiederholt werden. Papier lässt sich etwa 5 bis 7 Mal recyceln, ehe die Fasern zu kurz geworden sind.

Wird Plastik recycelt, muss oftmals eine große Menge neuer Kunststoff beigemengt werden, um die notwendige Qualität zu erreichen. Auch ist der Einsatz von Recyclingmaterial bislang wenig attraktiv, weil neue Kunststoffe sehr günstig hergestellt werden. Daher wird der größte Teil des deutschen Plastikmülls thermisch verwertet – also verbrannt.

Wann lohnt sich Downcycling nicht mehr?

Steht der Material- und Energieaufwand nicht mehr in Relation mit der Verwendung des recycelten Rohstoffes, ist das Ende des Downcyclings erreicht. Dann kann der Müll noch verbrannt werden und der Energiegehalt des Verbrennungsprozesses genutzt werden.